Dieter C. Rangol, bsw-Geschäftsführer: “Galt der eigene Pool früher als dekadente Energieschleuder, ist er heute mit seinem modernen Zubehör energieeffizient zu betreiben. Schwimmen für drei Euro am Tag ist möglich.“ Die aquanale, Internationale Leitmesse für Sauna, Pool und Ambiente, präsentiert vom 26. bis 29. Oktober 2011 in Köln die aktuellen Trends der Schwimmbad- und Wellnessbranche.
Vergnügen und Verantwortung
Das gestiegene Umweltbewusstsein hat den Poolmarkt gewandelt. Die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen wächst. Die Gratiswärme der Sonne zu nutzen, ist „in“. G. Eichenwald GmbH & Co. KG präsentiert auf der aquanale unter anderem eine Gartendusche, die ihr Wasser ausschließlich über die Sonnenstrahlen erwärmt.
„Schwimmbadabdeckungen sorgen dafür, dass das erwärmte Beckenwasser wohlig warm bleibt. So lassen sich bis zu 80 Prozent Energie sparen“, erklärt Bert Granderath, Geschäftsführer der grando GmbH. Der Spezialist für Rollladen-Abdeckungen wird auf der aquanale zeigen, dass Abdeckungen auch Energie erzeugen können: „Spezielle Solarprofile nehmen die Wärme der Sonne auf und leiten sie an das Beckenwasser weiter.Wer sein Freibad regelmäßig abdeckt, spart in der Badesaison Mai bis September rund zwölf Tonnen CO2-Emissionen. Wird keine Abdeckung benutzt, müssten als Kompensation rund 1.200 qm Wald aufgeforstet werden“, so Granderath.
Königlicher Komfort
Insgesamt geht der Trend in Richtung Komfort. So sind auch automatische Poolreiniger auf dem Vormarsch.
„Alles aus einer Hand“ ist gefragt wie nie. Das bestätigt auch Rolf Petersen, Vertriebsleiter der SSF Schwimmbad GmbH, die sich mit dem Saunahersteller Klafs GmbH & Co. KG zusammengeschlossen hat, um Komplettlösungen fürs Schwimmen und Schwitzen anzubieten.
Prächtig nicht protzig
Heute ist schlichte Eleganz angesagt. Puristische Formen und klare Linien prägen aktuell die Produkte der Schwimmbadbranche. Natürliche Farben sind im Kommen. Das Freibad soll Teil seiner Umgebung werden und sich in Form und Farbe in den Garten integrieren. „Das Naturthema zieht sich wie ein „grüner Faden“ durch die Produktpalette, sagt Anja Gruber, Marketingchefin der Schunk Interieur GmbH.
Natürlich Naturpools
Die „Bio-Linie“ der Schwimmbadbranche ist ihren Kinderschuhen entwachsen und bietet Naturliebhabern Alternativen zum klassischen Pool. Schwimmteiche und Naturpools setzen ganz oder teilweise auf biologische Wasseraufbereitung. Neben einem Nutzbereich zum Schwimmen haben sie eine bepflanzte Regenerationsfläche, die der natürlichen Wasseraufbereitung dient. Wie das im Einzelnen aussieht, zeigt die deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V. auf einer Sonderfläche im Rahmen der aquanale. Die aquanale bietet die Chance, konventionellen Poolbau mit Schwimmteich- und Naturpoolbau zusammen zu bringen.“
Altbewährtes und Alternativen
„So ist Chlor nach wie vor ein stark nachgefragtes Wasserpflegeprodukt. Dennoch bieten wir Alternativen. Aktivsauerstoff, Biguanid und Brom sind fest in unserer Produktpalette verankert“, erklärt Christian Planner, Marketingmanager der Bayrol Deutschland GmbH. „Gerade weil es immer mehr Menschen mit empfindlicher Haut gibt, ist der Markt der Wasserpflege vielfältiger geworden“, sagt Uwe Thuß, Geschäftsführer der UVION GmbH. Die Produkte des Chemnitzer Unternehmens basieren auf einer Kombination von UV-Behandlung und Kupferionisierung.
Sauna, Salz und Schlamm
„War die Sauna in der Vergangenheit eher ein Fitmacher für die Generation der über 50-Jährigen, erfreut sie sich aktuell auch bei Jüngeren großer Beliebtheit“, bringt Herbert Nonnenmacher, Geschäftsführer des Saunaherstellers Röger. “Reine Zweckmäßigkeit wird ersetzt durch Design und Komfort. Hochwertige Baustoffe, eine moderne Innengestaltung, die ergonomischen Ansprüchen gerecht wird, und viel Glas dominieren.“
Neben Schwitzen „ohne alles“ haben sich Alternativen entwickelt. „Schwitzen und Salz – das ist eine gesunde Kombination“, erklärt Rainer Rieger, Geschäftsführer der WDT Werner Dosiertechnik GmbH & Co. KG. Mit Hilfe einer speziellen Dosierstation für die Zerstäubung von Solelösungen schafft WDT ein salzhaltiges Meeresklima in der Dampfkabine, das die Atemwege befreit und Hautirritationen lindert.
Durchbruch Digitalisierung
Dietmar Rogg, Geschäftsführer der Schmalenberger GmbH & Co. KG: „Die Sauna von unterwegs schon mal auf Betriebstemperatur bringen, einfach nur die Wasserwerte kontrollieren oder die Schwimmbadattraktionen einschalten – das ist keine Zukunftsmusik, sondern Realität für Smartphonebesitzer.“
Angesichts der aktuellen Trends der Schwimmbad- und Wellnessbranche steht fest, dass auch die aquanale 2011 wieder viele sowohl spannende als auch wegweisende Neuheiten präsentieren wird. So lautet das Resümee von Rangol denn auch: „Die Branche ist von ihrer Größe überschaubar. Übersehbar ist ihre Innovationskraft aber nicht.“