Endlich wieder Messe - ohne Masken, ohne Coronaregeln, ohne Tests und Zertifikate. Auch wenn sich die Schwimmbad- und Wellnessbranche darauf gefreut hat, wieder Normalität zu erleben, so ist gerade in diesem Jahr vieles ganz anders als ,,normal". Die Energiefrage spitzt sich zu, die Inflation steigt, Rohstoffe werden teurer, Lieferketten brechen zusammen - und dann sind da ja auch noch die seit Jahren bestehenden Herausforderungen wie der Fachkräftemangel. Keine leichten Zeiten - zumal sich angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine eine allgemeine Unsicherheit in der Bevölkerung breit gemacht hat.
Auf der interbad trifft sich, was Rang und Namen im Wirtschaftszweig Schwimmbad und Wellness hat vom 25. bis 28. November
Doch gerade wenn es ,,ungemütlich" wird, bietet die Schwimmbad- und Wellnessbranche Raum für die dringend benötigte Auszeit vom Alltag. Dass die Marktakteure trotz der vielfältigen Hürden positiv in die Zukunft blicken, kann man auf der Messe sehen.
Denn hier trifft sich, was Rang und Namen im Wirtschaftszweig Schwimmbad und Wellness hat. Man sieht, wie kreativ, innovativ und engagiert die ,,Pool-People" sind: sie haben die Themen Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt. Und sie zeigen eindrucksvoll, dass man Ressourcenschutz und Verantwortung verbinden kann mit Sport, Entspannung und Wohlbefinden. Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hat ein Szenarioprojekt über die Zukunft des Badewesens durchgeführt, das unter der Überschrift ,,Bäderwelt 2030" mögliche unterschiedliche Entwicklungen durchspielt und dabei positive wie negative Einflüsse in den Blick nimmt. Am wahrscheinlichsten wurde dabei das Szenario einer professionalisierten Bäderwelt in einer fitnessorientierten Leistungsgesellschaft gehalten. Auch wenn die Analyse vor der Pandemie durchgeführt wurde und sich nun die Rahmenbedingungen - insbesondere bezüglich der Finanzsituation der Kommunen und der Energiepreisentwicklung - weiter verschärft haben, so ist nach wie vor festzustellen, dass Menschen nach einem gesunden und fitten Körper streben. Sport ist für sie einerseits Ausgleich vom Alltag, andererseits dient er der Leistungssteigerung, um in einer Wettbewerbsgesellschaft zu bestehen.
Wenn das Glück vor Freude überschwappt, ist ein Pool im Spiel ©Hannes Niedrkofler / Hofer Group
Die Lockdown-Politik mit Schließungen von Sportstätten und Schwimmbädern hat die negativen Folgen von mangelnder Bewegung offen gelegt. Umso größer ist der Nachholbedarf - auch wenn es ungünstig ist, dass er in eine Zeit fällt, in der das Angebot der Sportstättenvon drastisch gestiegenen Energiekosten bedroht wird. Dennoch geht die Bäderlandschaft ihren Weg konsequent weiter und stärkt ihre Professionalität - so wie das in einem der Zukunftsbilder der ,,Bäderwelt 2030" beschrieben wird. Was ein Mehr an Professionalität beinhaltet, zeigt die Interbad - nicht nur an den Produkten, die in Sachen Technik, Komfort und Effizienz überzeugen, sondern auch an den Impulsen, die man auf den Aktionsflächen und im Kongressprogramm erhält.
Bewegte Zeiten - Poolexperten wissen damit umzugehen ©SSF Schwimmbad
Denn Pool-Professionalisierung beinhaltet nach der Zukunftsanalyse ,,Bäderwelt 2030" neben Aspekten des Bäderbaus und der Ausstattung auch die Berücksichtigung von gestiegenen Design- und Lifestyleansprüchen sowie die Ausweitung von Angeboten, die Nichtwasserflächen mit einbezieht. Marketing, Service und Kundenorientierung - das sind drei Schlagworte, die die höheren Erwartungen von Gästen umschreiben und nun zusammentreffen mit den Herausforderungen, die die Digitalisierung, der Fachkräftemangel, der Klimawandel und die aktuell hinzugekommenen Fragen rund um Energie und Preisentwicklung mit sich bringen. Ist das ein Grund, um unterzugehen? Nicht für die Schwimmbadbranche, die weiß, wie sie sich über Wasser hält. In diesem Sinne wünscht Eurospapoolnews allen Ausstellern und Besuchern ein erfolgreiche Veranstaltung.