Der Weltmarkt ist seit einigen Monaten aufgrund des ,,verflixten" Coronavirus, das die ganze Welt in Panik versetzt und infiziert, aus dem Gleichgewicht geraten. Seit dem erstmaligen Auftreten der globalen Pandemie in China im November 2019, gelang es dem Land die Ansteckung in der ersten Hälfte des Jahres 2020 schnell einzudämmen. Dank seines totalitären Regimes, seiner Dynamik und seiner kostengünstigen Produktion ging das Land sehr schnell wieder an die Arbeit, um die Welt zu versorgen. Eine Welt, die seit mehreren Jahrzehnten vom ,,schlafenden Riesen" (oder besser: ,,Sleeping Giant") bei der Versorgung ihrer Güter aller Art abhängig geworden ist.

China avancierte zum führenden Produzenten weltweit

Chinas Industrieproduktion erreichte im Jahr 2020 ihre höchste Wachstumsrate, während die Weltwirtschaft einbrach.
Bereits 1989 schlug Alain Peyrefitte, ehemaliger Staatsmann, Diplomat und Schriftsteller, Mitglied der Académie française, in seinem Buch ,,Quand la Chine s'éveillera"(zu Deutsch ,,Wenn China erwacht") Alarm.
Leider blieb dieser Weckruf ungehört und wir befinden uns heute in einer starken Abhängigkeit von dieser Niedrigkostenwirtschaft, weil wir nicht rechtzeitig reagiert haben.
Nun, ja! Das war's! Das Reich der Mitte ist erwacht!
Das Gehalt einer chinesischen Fachkraft liegt bei ca. 280 EUR, für 48 Stunden Arbeit pro Woche, mit 3 Wochen Urlaub pro Jahr!
Wohingegen ein französischer Facharbeiter das 5- bis 6-fache verdient. Es ist ganz offensichtlich, dass es immer noch sehr schwierig ist, in Frankreich zu produzieren und mit derartig niedrigen Lohnkosten zu konkurrieren.
Die Verlockung des sofortigen, leichten Gewinns und vor allem ohne ökologisches Risiko für unsere unmittelbare Umwelt und ohne technologische Risiken für unsere westlichen Länder war für uns ein Geschenk des Himmels, ohne dass wir uns über die zukünftigen wirtschaftlichen, sozialen und vor allem gesundheitlichen Folgen Gedanken gemacht hätten, unter denen wir derzeit leiden.

Fast alles organische Chlor stammt inzwischen aus China

Infolge der Katastrophe von Toulouse, bei der die AZF-Chloranlage am 21. September 2001 explodierte, wobei dabei 31 Menschen ums Leben kamen und mehr als 2.500 verletzt wurden, produziert Frankreich kein organisches Chlor (stabilisiertes Chlor) mehr. Wir beziehen unser Chlor für die Desinfektion unserer Schwimmbäder inzwischen aus China.
Auch wenn Spanien weiterhin über kleinere Produktionsanlagen verfügt. Bis vor kurzem wurde organisches Chlor auch in den USA produziert, aber nach einer Explosion im Jahr 2020 gingen mehr als 30.000 Tonnen in Rauch auf und die amerikanische Produktion wurde eingestellt.


Die Problematik importierter Komponenten und Rohmaterialien

Unsere europäischen Hersteller, auch diejenigen, die sich entschieden haben, ihre Schwimmbadausrüstung in Europa zu fertigen, importieren Rohstoffe und sogar Nebenprodukte aus asiatischen Niedriglohnländern.
Heute ist es außerordentlich schwierig geworden, elektronische Komponenten, Transformatoren usw. zu beziehen, um die Herstellung von Schaltkästen, Elektrolyseuren, Chlor- und pH-Reglern, Wärmepumpen, LED-Projektoren, Spas usw. abzuschließen.
Einige Automobilproduktionslinien mussten ihre Aktivitäten in Europa vorübergehend einstellen, weil es an elektronischen Komponenten mangelte, die wir im Westen nicht mehr fertigen.
Der gesamte Import aus China führte in den letzten Monaten zu einem enormen Preisanstieg. Die weltweit steigende Nachfrage veranlasste chinesische Hersteller dazu, ihre Preise deutlich zu erhöhen, was durchaus verständlich ist, wenn auch für uns unglücklich.
Der Seetransport eines 20-Fuß-Containers, der früher 1.800 EUR zwischen China und Frankreich kostete, kostet heute 7.000 EUR, eine Steigerung von 250 %! Reedereien, die nicht über eine ausreichend große Flotte zur Gewährleistung des Transports verfügen, nutzen dies aus, was leider dem Gesetz des Marktes entspricht!
Einige Waren und Produkte bleiben mangels Containern und Schiffen wochenlang in den Fabriken und auf den Kais der Häfen Chinas liegen, was die sehr langen Lieferverzögerungen erklärt, die unsere Industrieunternehmen erleben.
Darüber hinaus hat die Erholung der Weltwirtschaft dazu geführt, dass die Preise für Öl und Gas wieder gestiegen sind und somit auch der Preis für Kunststoffe bald folgen wird...
Dies führt unweigerlich zu Preiserhöhungen für die Lieferungen Ihrer Zulieferer, sowie darüber hinaus zu Nichtverfügbarkeit.

Dieses Jahr spielt Verhandlungsgeschick bei Einkäufen eine primäre Rolle

Wenn Sie im Jahr 2020 eine Vielzahl an Bestellungen zum Vorjahrestarif zur Umsetzung Ihrer Schwimmbadaufträge in diesem Jahr getätigt haben:
>> Führen Sie eine analytische Kontrolle durch, Standort für Standort, um Ihre Margen zu überprüfen. Bitten Sie ggf. Ihren Buchhalter um Hilfe. Es existiert einfach zu bedienende Software, die Ihnen die Margenberechnung erleichtert.
Das Jahr 2021 wird ein großes Jahr für unser Metier, dennoch müssen wir wachsam bleiben und dürfen uns nicht nur von den Zahlen blenden, sondern vielmehr von den Margen leiten lassen, die für unseren Lebensunterhalt sorgen.

Richard CHOURAQUI 
MABIS Consulting