Bert Granderath

Bert GRANDERATH

Vizepräsident des bsw und der EUSA

 

Anlässlich der europäischen Fachpressekonferenz zur aquanale am 5. Juni 2013 in Köln, hat Bert Granderath, Vizepräsident des Bundesverbandes Schwimmbad & Wellness  e.V. (bsw) und der European Union Of Swimming Pool and Spa Associations (EUSA) einen optimistischen Blick auf den Schwimmbad- und Wellnessmarkt in Deutschland geworfen.

 

Hier ist ein Auszug aus seiner Rede:

 

"Vor zehn Jahren hatte die aquanale Premiere. Und seitdem sind wir mit  der Messe auf Erfolgskurs. Die aquanale ist von Veranstaltung zu Veranstaltung gewachsen, internationaler geworden und konnte immer mehr Fachbesucher aus dem In- und Ausland begeistern.


Im Jahr 2003 kamen 164 Aussteller aus 18 Ländern zur aquanale. Heute stellen rund 300 Unternehmen aus 27 Nationen aus. Wir haben es also geschafft, die Firmenbeteiligung zu verdoppeln und die Attraktivität für ausländische Unternehmen zu erhöhen.

 

2011 reisten rund 24.000 Fachleute nach Köln, um sich die aquanale anzusehen. Das sind 9.000 mehr als beim ersten Mal.

 

Drei weitere gute Nachrichten sorgen für Optimismus in der Schwimmbad- und Wellnessbranche. Erstens: Die Deutschen sind in Konsumlaune. Zweitens: Sie haben rund 4,8 Billionen Euro auf der hohen Kante. Und Drittens: Der Immobilienmarkt boomt."

 

Katharina C. Hamma, Klaus Meinel et Bert Granderath

v.l.n.r.: Klaus Meinel, Geschäftsführer der

internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen e.V. (IAKS),

Bert Granderath, Vizepräsident des

Bubdesverbandes Schwimmbad- & Wellness

e.V. (bsw), Katharina C. Hamma,

Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH

 

Die Sparquote der Deutschen sinkt

 

"Hinzu kommt: Die Sparmentalität der Deutschen hat sich gewandelt. Aktuell liegt die Sparquote auf dem Rekordtief von 10,1 Prozent. Und die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank hat Sparen noch mal unattraktiver gemacht. Man will Geld ausgeben und langfristige Werte schaffen. Wer eine sichere Geldanlage sucht, findet sie im Betongold, investiert in die eigenen vier Wände oder wertet sein Heim auf. Das kommt unserer Branche zugute. Denn ein Pool im Garten, ein Wellnessraum unterm Dach oder hochwertige Möbel im Badezimmer erhöhen zweifelsohne den Wert eines jeden Hauses.  
Darüber hinaus profitieren wir von unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen, die unseren Wirtschaftszweig zusätzlich stärken."

 

Der Schwimmbadmarkt profitiert von den Mega-Trends

 

"Viele Megatrends spielen uns in die Karten.

 

  • Erstens: die Silver Society. Wir alle leben länger als die Generationen vor uns. Und wir werden später, vor allem aber anders älter. Und das Beste ist: die jungen Alten geben gerne Geld für Qualität und Komfort aus. Darauf hat unsere Branche mit den passenden Produkten reagiert.

stand Klafs

  • Damit kommen wir auch zum zweiten Megatrend, der Gesundheit. Wer gesund alt werden und lange fit bleiben will, muss sich bewegen und für aktive Erholung sorgen. Was passt da besser als ein eigener Pool, eine Sauna oder direkt ein kompletter Wellnessraum? Wir profitieren davon, dass Schwimmen eine der beliebtesten Sportarten der Deutschen ist.Bei aller Liebe zur aktiven Entspannung wollen Verbraucher heute ihr Schwimmvergnügen mit Umweltschutzaspekten in Einklang bringen.

 

  • Hier kommt Megatrend Nr. 3, die Neo-Ökologie, ins Spiel. Wir haben uns mit unseren Produkten und Technologien längst auf die Forderung nach mehr Effizienz und Nachhaltigkeit eingestellt. Wenn Sie durch die Messehallen gehen, wird Ihnen eine Farbe direkt ins Auge fallen – und das ist Grün. So gehören Solarduschen, Sonnenkollektoren, Wärmepumpen und Schwimmbadabdeckungen selbstverständlich zum Messeangebot. Das Vorurteil, ein eigener Pool sei eine Energieschleuder, gilt damit schon lange nicht mehr.

 

  • Die Produkte der Schwimmbad- und Wellnessindustrie tragen auch einem weiteren Megatrend Rechnung, nämlich der Individualisierung. Becken ist nicht gleich Becken und Sauna nicht gleich Sauna."

stand SPeck Pumpen

 

Die Deutschen sind in Kauflaune

 

"Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorzeichen sind also gut für uns. Die optimistische Stimmung ist an der Basis angekommen. Das bestätigt eine Umfrage des bsw unter Schwimmbadbaufachunternehmern. 74 Prozent der Befragten werteten das Geschäftsjahr 2012 als überwiegend positiv. 26 Prozent sagten, es sei „mittelmäßig“ gelaufen. Beachtlich finde ich: kein einziger fand es schlecht.  Und 95 Prozent der Befragten blickten zuversichtlich in die Saison 2013.

 

Verbraucher sind bereit, größere Anschaffungen zu tätigen, und sie lassen sich Qualität gerne etwas kosten.

 

Den meisten Umsatz machen unsere Schwimmbadbaufachunternehmer mit dem Bau oder der Modernisierung von Anlagen im gehobenen Preissegment oder in der absoluten Luxusklasse.

 

Homing heißt: man will sich ein gemütliches Zuhause schaffen, in das man gerne Freunde einlädt. Dabei wird der Garten zum erweiterten Wohnraum. Hier grillt man, macht es sich in hochwertigen Terrassenmöbeln bequem und zieht ein paar Bahnen im Pool. 

 

Die Aussteller der aquanale haben sich auf die veränderten Kundenwünsche eingestellt. Sie bilden das Thema „Wohnen am Wasser“ ab, zeigen umweltfreundliche Technologien und präsentieren mehr Qualität und Design denn je. Insgesamt sind schlichte Eleganz, Transparenz und Weite angesagt. In diesem Jahr überwiegen puristische Formen und klare Linien. Mit Blick auf das gestiegene Umweltbewusstsein sind natürliche Farben und Materialien im Kommen.

 

Ein weiteres  Thema, das die Messe dominiert, ist die Digitalisierung. Hier fallen vor allem Poolsteuerungen, die per Mausklick oder App bedient werden, ins Auge."

 

5. Kölner Schwimmbad- und Wellnessforum

 

"Um möglichst vielen Besuchergruppen gerecht zu werden, haben wir auch das Kongressprogramm zur aquanale, das 5. Kölner Schwimmbad- und Wellnessforum, vielfältiger gestaltet. Wir sprechen damit Schwimmbadbaufachunternehmer, Hoteliers und Betreiber öffentlich genutzter Anlagen an.


Dabei wird die überarbeitete Schwimmbadwassernorm DIN 19643 im Mittelpunkt stehen. Insbesondere für Hotelbadbetreiber haben sich hier Änderungen ergeben. Positiv ist, dass in Kleinbecken, die unregelmäßig genutzt werden, nun unter bestimmten Voraussetzungen die Filterleistung verringert werden darf. Das spart erheblich Energie und sorgt für mehr Betriebswirtschaftlichkeit von Hotelpools. Die neue DIN 19643 stellt Hoteliers aber auch vor besondere Herausforderungen.  Denn erstmalig ist die Höhe eines zulässigen Chloratwertes festgeschrieben worden.

hall 10

Plan der Messe

 

Gerade kleinere Bäder können diesen Wert aber nicht oder nur mit häufiger Frischwasserzufuhr erreichen. Es gibt also Klärungs- und Diskussionsbedarf. Dafür stehen drei Fachreferenten zur Verfügung.


Wir haben das Kölner Schwimmbad- und Wellnessforum diesmal sehr offen gestaltet. In mehrerlei Hinsicht. Es ist nicht nur raus aus dem separaten Kongresszentrum in die Mitte der Halle 10.1 gerückt, sondern es kann auch kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden. Auch die Themen sind offener. Neben Trend- und Technikthemen wagen wir hier auch den Blick über den berühmten Tellerrand und haben Referenten gewinnen können, die die Themen Marketing, Personalführung und Kommunikation besetzen.

 

Sie sehen: die aquanale ist breit aufgestellt und hat sich als internationale Fachmesse für privat und öffentlich genutzte Pools sowie für Hotelbäder etabliert. Gerade bei letzteren scheint der Wellnessgedanke immer wichtiger zu werden. Denn wer bucht heute noch ein Urlaubshotel ohne Entspannungsangebot?

 

Wellness gehört zum Urlaub also einfach dazu – ebenso wie der Tomatensaft im Flugzeug."